Auszug aus einer studie - Die Zwei-Billionen-Euro-Dividende Europas: Zuordnung der Kosten des Verzichts auf EU-politisches Handeln, 2019–2024

Studie 18-04-2019

Dieser Auszug entstammt einer Studie, in der die laufenden Untersuchungen für ein langfristig angelegtes Projekt zusammengeführt werden, mit dem die „Kosten des Verzichts auf EU-politisches Handeln“ in einer Reihe von Politikfeldern ermittelt und analysiert werden sollen. Dieses Konzept, das das Europäische Parlament erstmals in den 1980er-Jahren entwickelt hat, wird hier verwendet, um die potenziellen Effizienzgewinne in der heutigen europäischen Wirtschaft zu beziffern, die erzielt werden, wenn mehrere politische Initiativen verfolgt werden, für die sich das Parlament in jüngster Zeit ausgesprochen hat – von einem breiter angelegten und vertieften digitalen Binnenmarkt über eine systematischere Koordinierung der nationalen und europäischen Verteidigungspolitik bis hin zu einer verstärkten Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Steuervermeidung durch Unternehmen. Der Nutzen wird in erster Linie anhand des zusätzlich erwirtschafteten BIP oder der sachgerechteren Nutzung öffentlicher Ressourcen gemessen. Die jüngste Analyse deutet darauf hin, dass der europäischen Wirtschaft (EU-28) ein potenzieller Nutzen von mehr als 2,2 Billionen. Euro zugutekommen könnte, wenn die vom Parlament in einer Reihe von konkreten Bereichen empfohlenen politischen Maßnahmen von den Organen der Union angenommen und dann im Zehnjahreszeitraum 2019 bis 2029 vollständig umgesetzt würden. Dies wäre dann tatsächlich eine „Zwei-Billionen-Euro-Dividende“, was einem Anstieg von rund 14 % des gesamten BIP der EU entsprechen würde (das sich 2017 auf 15,3 Billionen Euro belief). Die Studie soll einen Beitrag zur laufenden Debatte über die politischen Prioritäten der Europäischen Union im kommenden institutionellen Fünf-Jahres-Zyklus von 2019 bis 2024 leisten.