Armut in der Europäischen Union: Die Krise und ihre Folgen

Eingehende Analyse 16-03-2016

Im Jahr 2010 einigten sich die Mitgliedstaaten im Rahmen der Strategie Europa 2020 auf das Ziel, die Zahl der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Personen bis 2020 um mindestens 20 Millionen Menschen zu reduzieren und damit im Laufe des Jahrzehnts von 116,4 Millionen auf 96,4 Millionen zu senken. Leider hat sich die Europäische Union jedoch seit der Annahme der Strategie von diesem Ziel entfernt: Inzwischen leben in Europa 6,7 Millionen mehr Menschen in Armut oder sozialer Ausgrenzung als 2008 (EU-27). Im Jahr 2012 war fast ein Viertel der europäischen Bevölkerung – also eines „wohlhabenden Kontinents“ – von Armut bedroht. Welche Untergruppen der Gesellschaft waren am stärksten von der „großen Rezession“ betroffen? Von welchen Einflussfaktoren wird Armut heute bestimmt? Welche politischen Maßnahmen werden getroffen, um gegen dieses neue soziale Übel des 21. Jahrhunderts vorzugehen? Ausgehend von einer statistischen Analyse der aktuellsten Armutstrends in der Europäischen Union wird in diesem Dokument untersucht, welche Folgen die Krise für das Niveau und die Erscheinungsformen der Armut in Europa hatte. Außerdem werden die politischen Maßnahmen beschrieben, die zur Bewältigung dieses Problems umgesetzt werden.