Schrumpfende Regionen : ein demografischer und territorialer Paradigmenwechsel

Studie 16-06-2008

Derzeit bildet die Europäische Union zusammen mit Russland und Japan den Teil der Welt, in dem in den kommenden Jahren wohl das geringste Bevölkerungswachstum zu erwarten ist. Dieser Umstand ist nicht nur für die Außenpolitik relevant, er hat zugleich Auswirkungen auf die regionalen und lokalen Entwicklungsprozesse. Insofern ist die Politik des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts insgesamt von den aktuellen demographischen Phänomenen betroffen. Die Tendenz des rückläufigen Bevölkerungswachstums in ganzen Regionen kommt zu der traditionell im Mittelpunkt der Kohäsionspolitik der Europäischen Union stehenden Problematik der Entwicklungsunterschiede hinzu und wird mitunter damit verwechselt. Nach Auffassung der Verfasser sollte dies Anlass für eine Überprüfung aller Aspekte dieser Politik sein - im wirtschaftlichen, sozialen, umweltpolitischen und territorialen Bereich. So könnten sich durch die Einführung einer multiskalaren Politikgestaltung, die gleichzeitige Interventionen auf der überregionalen Ebene (Europäische Union, Staaten) wie auch der infra-regionalen (lokale Behörden, Ballungsgebiete) und der transregionalen Ebene (grenzüberschreitende Räume, interne Margen) erfordern würde, Antworten auf das Problem des rückläufigen Bevölkerungswachstums ergeben.